Sieben Mal in den letzten 10 Jahren hatten die Raceboardsurfer des RSC Chiemsee 1 den Titel des Deutschen Meisters der Mannschaftsbundesliga nach Prien geholt.Deshalb waren sie auch diesmal Mitfavoriten für das Bundesligafinale, das vom 6.-8. September am Dümmer See in Niedersachsen stattfand. 23 Teams mit insgesamt 67 Startern aus den Bundesligen Süd, West und Nord/Ost hatten sich qualifiziert. Toni Stadler, Stephan Hecker und der mehrmalige Grandmasterweltmeister Frank Spöttel wussten, dass vor allem die Mannschaften des DWSC Großenbrode 1 und 2 und des SC Mainz viel trainiert hatten, um den Prienern nach zwei Jahren wieder einmal den Titel abzujagen.
Die Meisterschaft war am ersten Tag geprägt von Traumbedingungen mit Sonne und Wind mit gut 4 Beaufort, aber auch drehendem Wind. Deshalb war neben der Surftechnik vor allem Gespür für die Revierbedingungen und Wendemanöver zum richtigen Zeitpunkt gefragt. Nach dem Reglement kamen bei jeder Wettfahrt die beiden Besten jeder Mannschaft in die Wertung. Nach drei Wettfahrten lag die Mannschaft Großenbrode 2 mit Fabian Grundmann und Robert Schulz knapp vor dem Chiemseeteam. Da Großenbrode nur mit zwei Startern angetreten war, konnten sie sich keine Ausrutscher, etwa einen Frühstart, leisten. In der vierten Wettfahrt belegten Toni Stadler und Stephan Hecker die Plätze 3 und 4, Großenbrode nur die Ränge 2 und 16, so dass das Chiemseeteam nach dem ersten Wettfahrtag mit drei Punkten vor Großenbrode 2 und dreizehn Punkten vor Großenbrode 1 in Führung lag.
Am zweiten Wettfahrtag ließ der Wind zunächst zu wünschen übrig. Nach langem Warten konnten aber am späten Nachmittag doch noch zwei Schwachwindwettfahrten durchgeführt werden. In der ersten Wettfahrt konnte vom Chiemseeteam lediglich Stephan Hecker mit einem fünften Platz mithalten, Toni Stadler und Frank Spöttel erwischten bei der ersten Kreuzstrecke die falsche Seite. Großenbrode hingegen erreichte in dieser Wettfahrt die Plätze 2 und 3, so dass sie mit sechs Punkten Vorsprung die Führung übernahmen. Diesen Vorsprung konnten die Chiemseer in der zweiten Wettfahrt des Tages nur um einen Punkt reduzieren. Weitere Teams hatten für den Titel schon einen zu großen Rückstand.
Am dritten Wettfahrtag brannten die Priener darauf, sich die Führung zurückzuerobern – aber totale Flaute ließ bis zum Ende der Veranstaltung keine Wettfahrt mehr zu. Damit holte sich das Team Großenbrode 2 den Deutschen Meistertitel, vor dem RSC Chiemsee 1, Großenbrode 2 und dem SC Maunz 1. Die Mannschaft des RSC Chiemsee 2 mit Felix Huber, Dirk Schenk und Fredi Dillmann belegte von 23 Teams einen guten achten Platz, das Mixed-Team RSC Chiemsee 4 mit Rolf Huber, Heinz Häußler, Burgi Stadler und Maria Hirn wurde als viertbestes Mixed-Team 16., noch zwei Plätze vor der Mannschaft RSC Chiemsee 3 mit Can-Carlo Dörtbudak, Uwe Lohse und Günther Hecker.
Eine herausragende Leistung bot der Priener Toni Stadler in der Einzelwertung. Die gesamte Elite der deutschen Regattasurfer war am Start. Mit den Plätzen 4, 2, 2, 3, 12 (sein Streicher) und 2 erreichte er hinter Andre Hartung und Fabian Grundmann (beide Großenbrode) den dritten Platz. Stephan Hecker wurde 7., Frank Spöttel 10. und Felix Huber 16. Als weitere Chiemseesurfer landeten Dirk Schenk, Fredi Dillmann und Andi Plank auf den Plätzen 37, 38 und 40.