Nach einem Jahr coronabedingter Pause konnte der Regatta Surfclub Chiemsee seinen traditionellen internationalen Chiemsee-Inselmarathon heuer zum 38. Mal austragen. Immerhin 46 Surfer aus vier Ländern fanden sich am Wochenende ein, um die Langstrecke mit der Umrundung aller drei Chiemseeinseln auf dem Raceboard in Angriff zu nehmen.
Wettfahrtleiter Fredi Dillmann startete die Wettfahrt am Samstag zwar bei Traumwetter, aber nur ganz wenig Wind, so dass zunächst die „Pumpqualitäten“ der Surfer gefragt waren. Im Verlauf der Wettfahrt frischte der Wind aber auf knapp drei Beaufort auf und hielt bis zum Ende an. Es entwickelte sich ein Kampf zwischen den drei Chiemseesurfern Stephan Hecker, Toni Stadler und Felix Huber, dem Slowaken Patrik Pollak und dem Tschechen Radim Kamenski. Trotz langer Führung wurde Hecker kurz vor dem Ziel von Pollak überholt, Stadler wurde Dritter, vor Kamenski und Huber.
Am zweiten Tag herrschten abenteuerliche Bedingungen: Im Westteil des Chiemsees Südwind mit 4 Beaufort, entlang der Herreninsel nahezu Flaute und dann ab Höhe Fraueninsel 5-6 Windstärken Süd, aus dem Achental kommend. Aufgrund der Starkwindprognose wählte Stephan Hecker ein Foil-Surfboard, mit dem man ab etwa drei Windstärken aus dem Wasser kommt und damit enorm schnell sein kann. Die anderen Surfer blieben beim Raceboard, das bei allen Windbedingungen gefahren werden kann. Toni Stadler kam mit den wechselnden Bedingungen zunächst am besten zurecht und erreichte die Wendetonne hinter der Fraueninsel mit komfortablem Vorsprung als Erster. Hinter ihm Patrick Pollak, immerhin mehrfacher Olympiateilnehmer für Tschechien. Zwischen Breitbrunn und der Schafwaschener Bucht dann fast völlige Windstille, so dass sich die ersten Fünf bis auf fünfzig Meter zusammenschoben und der Kampf um den Sieg ab etwa Prien-Stock neu begann. Toni Stadler rettete seine Führung mit einem Vorsprung von wenigen Metern ins Ziel, dahinter Radim Kamenski und wieder nur wenige Meter auseinander Patrik Pollak und Felix Huber. Und wo blieb Stephan Hecker? Er war zwar bei den Starkwindphasen der absolut Schnellste, kam aber auf den Flautenteilstrecken kaum vorwärts, so dass er letztlich nur auf Platz sieben ins Ziel kam.
Mit dem Plätzen 3 und 1 holte sich damit Toni Stadler den Gesamtsieg des Chiemsee-Inselmarathons, vor Pollak, Felix Huber wurde Vierter. Stephan Hecker gewann wenigstens die Wertung der „offenen Klasse“. Bereits auf Platz 10 und 12 die besten Damen Theresa Liese und Katja Deutscher, beide ebenfalls vom RSC Chiemsee. Herausragend auch die heimischen Jugendlichen: der 14-jährige Simon Huber belegte im Gesamtfeld Rang 17, beste Mädchen waren punktgleich Carina Niedermayer und Luzie Huber auf Rang 23 und 24.