am 29. und 30. August 2015
Wenn man sich die Rahmenbedingungen für eine optimale Tandemregatta aussuchen könnte, was würde auf dem Wunschzettel stehen?
Zunächst einmal guter Wind zwischen 4 und 5 Bft. Im Engadin ist auf 1800 m Höhe die Luft spürbar dünner, weshalb die Segel von dünnerem Medium umströmt weniger Kraftaufwand erfordern als auf Meereshöhe. Man würde hier also auch 6 Bft. großartig finden. Der Wind sollte ruhig ein wenig drehen, damit ein wenig Taktik ins Spiel kommt. Es sollte aber nicht zuviel sein, damit alles fair bleibt. Man würde sich strahlenden Sonnenschein wünschen. Es sollte aber nicht zu warm werden, sagen wir mal 25 Grad wären prima. Jetzt braucht man nur noch eine sehr große Regattabahn mit gut liegender Startlinie, reichlich Raumkursen, vielen Möglichkeiten zum Halsen und eine sehr lange Kreuz, auf der man das Tandem nach Herzenslust am Wind laufen lassen kann. Süßwasser wäre schöner als Salzwasser. Last not least stünde noch ein Feld von lustigen und guten Tandempiloten auf dem Zettel. Ein geselliges Rahmenprogramm gehört natürlich immer dazu, weil bei den Tandemveranstaltungen taditionsgemäß gute Stimmung herrscht.
Mit diesem Wunschzettel ist die diesejährige 14. Engadiner Tandem-Meisterschaft des Clubs Swissair Windsurfing-Club (Schweiz) und des Windsurfing-Club Immenstadt (Bodensee) genau beschrieben. Genauso war es diesmal. Das Wasser des Silser See war so klar, dass nicht wenige ihren Durst direkt aus dem See löschten.
Zum Wettbewerb. Am Start waren überwiegend Teams, die man aus den letzten Jahren kannte. Neu waren u. a. ein Vater-Sohn-Team (Hugo und Pascal Stamm), ein Team aus Lichtenstein (Manfred Nipp / Albert Frick), eines aus Paderborn (Philipp Oesterle und Kilian Schweppe) sowie als Topstar des Feldes, der dreimalige Olympiateilnehmer der Schweiz, aktueller Schweizer Meister in der Formula-Klasse, Richi Stauffacher mit seinem Partner Mirko Schuster. Die 6 Durchgänge liefen alle unter ähnlichen tollen Windbedingungen ab und hatten deswegen auch sehr konstant ähnliche Resultate. Richi Stauffacher/ begannen mit ihrem Streichergebnis (Platz 7), dann blieben sie konstant an der Spitzengruppe dran. Platz 4 wäre mit etwas Glück möglich gewesen. Die ersten Positionen änderten sich nur einmal, als nämlich Liese/Stadler mit den Codebella-Brüdern das Board tauschten (Im Engadin ist das wohl erlaubt.) Das Ergebnis verblüffte alle. Dani und Reto Coldebella gewannn mit dem fremden Board deutlich! Was sagt uns das?
Ergebnisse:
1. Christoph Liese / Toni Stadler (5 Pkte)
2. Daniel Codebella / Reto Coldebella (9)
3. Pilipp Oesterle/ Kilian Schweppe (15)
4. Frank Spöttel / Alex Maucher (21)
5. Richard Stauffacher/ Mirko Schuster (23)
6. Fredi Paulus / Claus Fuhrmann (30)
7. Ruedi Graf / Samuel Ruch (33)
8. Fabian Schenk / Cedric Mahler (35)
9. Hugo Stamm / Pascal Stamm (42)
10. Manfred Nipp/ Albert Frick (55)
11. Paul Schmid / Bruno Steinegger (57)
12. Rico Hauser / Peter Györffy (58)
Wettfahrtleitung: Anja und Hubert Keckeisen / Otto Rauch
Bericht Alex Maucher