Trotz der aufkommenden Konkurrenz durch die Kite-Surfer boomt der olympische Regattasurfsport, zumindest im Jugendbereich, ungebrochen. Bei der U 17- und U 15-Weltmeisterschaft vom 29. Juli bis 3. August in Sopot/Polen boten die insgesamt 376 Teilnehmer aus 29 Ländern mit ihren großen Starterfeldern ein prächtiges Bild. Unter ihnen auch 12 Deutsche und allein 6 Jugendsurfer vom Priener Regatta Surfclub Chiemsee.
Nach der erfolgreichen Deutschen U 17-Meisterschaft mit dem Doppelsieg von Stephan Hecker und Basti Kohrs warteten in Sopot allerdings ganz andere Kaliber als Gegner. In vielen Ländern wie den Surferhochburgen Israel, Frankreich und den meisten außereuropäischen Ländern konnten sich die Jugendlichen, weitgehend befreit von jeder Schulpflicht, schon seit Monaten auf die WM vorbereiten.
Sopot ist eine langgezogene Bucht vor Danzig und als anspuchsvolles schwieriges Segel- und Surfrevier bekannt. Neben der Welle muss aufgrund des hügeligen Hinterlandes vor allem auf den extrem böigen Wind geachtet werden. Insgesamt waren an fünf Tagen 12 Wettfahrten zu bewältigen. Wegen der großen Teilnehmerzahl wurden alle Altersklassen in jeweils zwei Gruppen gesurft, nach der sechsten Wettfahrt qualifizierte sich die jeweils besser platzierte Hälfte der Surfer für die „Goldfleet“, die schlechtere für die „Silberfleet“.
Die Chiemseesurfer waren mit den Windstärken von über fünf Beaufort am ersten Wettfahrtag überfordert, keiner kam in allen drei Wettfahrten innerhalb des Zeitlimits ins Ziel. Erst ab dem zweiten Tag, als sich der Wind auf durchschnittlich 2 – 4 Beaufort einpendelte, konnten sie durchgängig Ergebnisse einfahren. Im U 17-Feld schaffte es nach sechs Wettfahrten keiner in die „Goldfleet“. Der 16-jährige Bad Endorfer Basti Kohrs scheiterte ganz knapp. In den weiteren sechs Wettfahrten der schwächeren Gruppe surfte er dann kontinuierlich in der Spitze und belegte am Ende von 159 Startern auf den 86. Platz. Sein um ein Jahr jüngerer Mannschaftskollege Lukas Huber aus Prien kam auf Rang 134, Nina Poggemann bei den Mädchen von 74 Starterinnen auf Rang 63, beide immerhin noch jeweils vor den weiteren Deutschen.
In der Klasse U 15 hätte es für Stephan Hecker nicht schlechter beginnen können. Das Leichtgewicht aus Bad Endorf kam mit dem Starkwind bei den ersten beiden Wettfahrten nicht zurecht und blieb ohne Wertung. Sein Ziel, die „Goldfleet“ zu schaffen, schien in weite Ferne gerückt. Doch in den folgenden vier Wettfahrten und bei nachlassendem Wind stellte er sich immer besser auf die vielen Winddreher und heftigen Böen ein. Seine Platzierungen 13, 16, 13 und ein überragender 3. Platz reichten gerade, dass er sich bei 93 Startern in seiner Klasse als 38. Für die „Goldfleet“ qualifizierte. In den sechs Wettfahrten der Gruppe der weltbesten 47 Surfer zeigte Stephan Hecker dann eine Klasseleistung und verbesserte sich mit den Rängen 13, 8, 6, 10, 9 und 6 im Endergebnis völlig unerwartet noch auf den 14. Platz. Die sechs Wettfahrten in der „Goldfleet“ allein hätten sogar den 7. Platz bedeutet!
Für die jüngsten der Chiemseesurfer galt es in erster Linie, Erfahrung zu sammeln. Lars Poggemann aus Bad Endorf belegte am Ende den 80. Platz, der Priener Valentin Huber wurde immerhin 73. Der noch 11-jährige „Vali“ war Zweitjüngster von allen 376 Startern, erreichte in der allerletzten Wettfahrt in der „Silberfleet“ einen nie erwarteten zweiten Platz und war (inoffiziell) der beste Teilnehmer U 13.
BSV-Trainerin Regina Stadler zog ein insgesamt positives Fazit: „Die WM war, eine Woche nach der Deutschen Jugendmeisterschaft, schon extrem strapaziös. Vor allem unsere Jüngsten waren zum Schluss an der Grenze ihrer Belastbarkeit angelangt. Wie es Valentin Huber dann noch geschafft hat, in der letzten Wettfahrt Zweiter zu werden, kann ich noch gar nicht verstehen. Stephan Hecker ist überragend gesurft, in den letzten fünf Wettfahrten war er jedesmal in den Top Ten und das bei diesem Weltklassefeld. Alle sind fertig, aber zum Feiern reichts schon noch.“
Mona Blank:
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Vincezo Baglione:
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Fedusio Designs:
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